Carmen Aregger (31) zeigte sich als Mitarbeiterin der Betagtenzentren Emmen AG (BZE AG) in der Arbeitgeberkampagne, welche das ganze Jahr über in der Gemeinde Emmen und auf den digitalen Kanälen der BZE AG zu sehen war. Sie ist stolze Pflegefachfrau, die ihren Beruf aus Überzeugung ausübt. Spannende Einblicke in ihren Berufsalltag ebenso wie das weiterführende Studium zur Pflegefachfrau HF stehen ganz im Zeichen des BZE-AG-Jahresmottos «Bildung geht uns alle an».
Carmen Aregger sieht nicht ein, warum öfters als nicht die Nachteile des Berufsfelds Pflege hervorgehoben werden – gibt es doch ihrer Meinung nach ebenso viele Vorteile. Als langjährige Fachfrau im Pflegeberuf weiss sie, wovon sie spricht, bringt sie doch Erfahrung aus verschiedenen Institutionen mit. Zwischenzeitlich hatte sie auch eine Ausbildung als Arztsekretärin absolviert und auf dem Beruf mit Nähe zur angestammten Arbeitsumgebung gearbeitet. Nach der Rückkehr an die Pflegefront in der Langzeitbranche ist für sie klar: «Der Pflegeberuf ist doch einfach einer der schönsten überhaupt.» Seit Kampagnenstart baut sie bei der BZE AG weiter an ihrer Karriere und absolviert hierfür die Ausbildung zur Pflegefachfrau HF.
«Well ech mech of d’Pfleg cha konzentriere»
So lautet Areggers Aussage aus der Arbeitgeberkampagne. Was aber heisst das konkret für die Mitarbeiterin, die seit 2019 zuerst als Fachfrau Gesundheit und seit 2021 in Ausbildung zur Pflegefachfrau HF Teil des Mitarbeiterteams im Alp Betagtenzentrum ist, wollten wir wissen. «Je nach Institution werden unterschiedliche Konzepte gelebt,» so Aregger. «Bei der BZE AG bin ich als Pflegefachfrau ausschliesslich für Pflegeaufgaben – also medizinaltechnische und pflegerisch/betreuerische Arbeiten – zuständig.» Dies liegt darin begründet, dass weitere Berufsgruppen flankierend zum Einsatz kommen und Kompetenzen verteilt sind, um die höchstmögliche Betreuungsqualität zu gewährleisten. Die Gesamtbetreuung der Betagten entspricht bei der BZE AG einem Uhrwerk mit vielen «Rädchen», die gemeinsam eine qualitativ hochwertige Betreuung und Pflege ermöglichen. Konkret heisst dies, dass Aregger sich als Pflegefachkraft auf die Pflegearbeit konzentriert, die Hotellerie auf der Pflege sich für den Service der Mahlzeiten oder die Betreuung während der Essenszeiten verantwortlich zeichnet; und beispielweise das Reinigungsteam in der Regel die Bettwäsche wechselt. «In anderen Betrieben ist dies nicht immer so klar getrennt und man macht als Pflegefachkraft zusätzlich Aufgaben ausserhalb des eigenen Kompetenzbereichs. Das führt oft zu Überlastung und Unzufriedenheit, weil man sich nicht auf die Kernaufgaben konzentrieren kann.» Natürlich bringt auch dieses Konzept Herausforderungen mit sich, müssen doch die Einzelrädchen des Uhrwerks optimal ineinandergreifen, damit das System läuft. Dies gelingt gut, was wohl auf die Grundkompetenzen der Berufsgruppen zurückzuführen sein dürfte. Aregger sagt lachend: «Es gibt doch nichts Besseres als im Team zu arbeiten.»
Langzeit aus Überzeugung
Den Pflegeberuf empfindet Aregger als erfüllenden Job, «weil man jemandem seine Hilfe anbietet, der nicht mehr alles selber machen kann». Bewusst hat sie sich für die Pflege in der Langzeitbranche entschieden. «Beziehungen zu den Bewohnerinnen und Bewohnern aufzubauen ist mir sehr wichtig. In der Akutpflege gehen die Patienten einfach zu schnell wieder nach Hause oder in die Reha. Ich finde es spannend zu erfahren, was die Betagten alles erlebt haben und damit Einblicke in die Biografie zu erhalten.» Etwas vom Erfüllendsten im Berufsfeld Langzeit ist für Aregger auch der Abschnitt vor dem Lebensende. Warum es nicht klarer ist, dass der Pflegejob sehr schön ist, versteht Aregger nicht: «Ich finde es beispielsweise cool, verschiedene Dienste zu haben. Man darf mal am Morgen länger schlafen, hat auch unter der Woche freie Tage und kann den Einkauf in der Migros ganz ohne Schlange erledigen.» Alles grosse Vorteile, die Aregger schätzt.
Weiterbildung für Weiterentwicklung
Nach der ursprünglichen Ausbildung zur Fachfrau Betreuung und mehreren Jahren im Pflegeberuf, wollte Carmen Aregger eine alternative Richtung einschlagen. Die Ausbildung zur Arztsekretärin und die anschliessende Arbeit in der Spitalverwaltung währte vier Jahre, bevor die Bürolastigkeit und vor allem der fehlende tiefe Kontakt zu den Patienten sie zu stören begann und es sie zurück an die Pflegefront zog. Schon beim Vorstellungsgespräch bei der BZE AG merkte sie an, dass sie eine Weiterbildung HF machen wolle, was sogleich Anklang fand. Drei unterschiedliche Finanzierungsmodelle mit verschiedenen Verpflichtungszeiten bietet die BZE AG Weiterbildungsinteressierten an und macht so die Vereinbarkeit von Ausbildung-Familie-Beruf greifbar. In einem 50%-Pensum absolviert Aregger nach einem Jahr auf der Abteilung das Zusatzstudium, wobei neben dem Lohn, den Einschreibe- und Semestergebühren auch das Schulmaterial von der BZE AG übernommen werden und Mitarbeitervorteile zusätzliche finanzielle Anreize schaffen. «Ich habe zum Beispiel eine sehr gute Verpflegungspauschale. Für CHF 30 monatlich kann ich mich hier verpflegen, wie ich es brauche. Das kommt mir sehr gelegen, da ich ungerne koche,» gibt Aregger lachend zu. Der Einstieg war hart, wie Aregger zugibt: «Am Anfang hatte ich das Gefühl, mein Kopf explodiert.» Jetzt, 1.5 Jahre nach Ausbildungsbeginn, ist Aregger in die Anforderungen längst hineingewachsen.
Neue Rolle als Studierende
Als Studierende ist man plötzlich in einer neuen Rolle, die sehr spannend ist. Als Fachfrau Gesundheit hatte man «eifach sein Ding gemacht, gearbeitet,» wie Aregger es ausdrückt. Nun ist man selber in Ausbildung und kann das theoretisch Gelernte immer gleich zur Anwendung bringen: «Die Praxis gehört zur Theorie und die Theorie gehört zur Praxis», so Aregger zusammenfassend. Dank der «äussert kompetenten Studierendenbetreuung bei der BZE AG» – wie Aregger voller Lob betont – hat sie zwei Halbtage im Monat als Lernbegleitung zur Verfügung, in denen sie in der Schule Gelerntes – so z.B. die im Betrieb verwendeten Infusionslösungen – vertiefen kann. Damit hat sie die Chance, Gehörtes zu üben. Als Nächstes steht die Erstellung einer Pflegebedarfseinstufung an. Als Studierende hat Aregger zudem eine Lehr- und Anleitungsfunktion den Fachmitarbeitenden Gesundheit gegenüber – eine weitere verantwortungsvolle Rolle, die der angehende neue Ausbildungsstand mit sich bringt.