Nähateliers: flickä und begägne

Da fehlt ein Knopf am Wintermantel, bei der Lieblingshose löst sich die Naht, die passende Nadel fehlt oder die Fadenfarbe stimmt nicht. Das sind die kleinen Unregelmässigkeiten in der Garderobe, die wir alle gerne einfach und unkompliziert beheben möchten. So auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Alp und Emmenfeld Betagtenzentrums. Hierfür gibt es in beiden Häusern ein «Nähatelier», wo geflickt, gebügelt, aber auch in geselliger Umgebung ein «Schwätzli» gehalten wird.

Milenica Djordjevic arbeitet im Lingerie-Team des Alp Betagtenzentrums – übrigens schon in dritter Generation. Als gelernte Schneiderin ist ihr das Amt im «Nähatelier» quasi auf den Leib geschnitten. Das verglaste «Nähstübeli» ist vom Gang aus einsehbar. Bewohnerinnen und Bewohner kommen regelmässig zu ihr, manchmal um zu flicken, manchmal zum Zuschauen, wie Milena Djordjevic Kirschsteinkissenbezüge für die Abteilungen näht, oder nur auf ein kleines «Schwätzli». Sie bietet Hilfe zur Selbsthilfe, wenn es um kleine Flickarbeiten an privaten Wäschestücken geht – sie fädelt ein oder verfügt über die passenden Utensilien. Gerne übernimmt sie aber auch kleine Flickaufträge, wenn die Bewohnerin, der Bewohner feinmotorisch nicht in der Lage dazu ist.

Bügeln - so herrlich normal
Manchmal fehlt den Bewohnerinnen und Bewohnern im Betagtenzentrum die ganz banale Normalität. Dazu gehört auch das Bügeln einer privaten Bluse, die vielleicht etwas zerknittert ist. In den Nähateliers der BZE AG kommen wir dem Bedürfnis nach selbstständigen Tätigkeiten nach, die den Alltag von Bewohnerinnen und Bewohnern lange Jahre geprägt haben. In beiden Häusern ist das Nähatelier deshalb mit einer Bügelstation ausgestattet, die für private Bügelarbeiten zur Verfügung steht.

Nähe und Austausch schaffen
Früher wurde in der hauseigenen Lingerie im Emmenfeld Betagtenzentrum genäht, seit 2019 sind die zwei Nähateliers ausgelagert auf die Abteilungen beider Häuser – ganz in der Nähe der Bewohnerinnen und Bewohner. Das hat mehrere Vorteile: Einerseits haben es die Bewohnenden viel weniger weit, wenn sie einer Flick- oder Bügelarbeit nachgehen wollen, andererseits werden Vertreterinnen des Lingerie-Teams als Ansprechpersonen für die Bewohnenden verfügbar. Damit konnten wir Bewohnerinnen und Bewohner und eine weitere Berufsgruppe innerhalb des Unternehmens einander näherbringen. Es entstehen vermehrt Begegnungen, die sonst eher die Ausnahme waren.