Seit Ausbruch der Pandemie ist die Hemmschwelle für den Eintritt in eine Pflegeinstitution dramatisch gestiegen. Ob aus Angst vor Ansteckung oder einem erneuten Lockdown, Seniorinnen und Senioren bleiben seit Anfang 2020 oftmals länger in der heimischen Umgebung wohnen. Mit Aufschub ist aber Betroffenen nicht gedient – die Lebensqualität leidet, ein Notübertritt für niemanden angenehm. Wünschenswert wäre, wenn sich langsam, aber sicher eine «neue Normalität» einstellen würde, die sich distanziert von Angst schürenden Schlagzeilen und sich der Realität wieder annähert. Das Leben bei der Betagtenzentren Emmen AG (BZE AG) fühlt sich nämlich – trotz Pandemie – ziemlich entspannt an. Interessierte dürfen sich gerne jederzeit selber davon überzeugen.
Der Angebotsdschungel punkto Wohnlösungen im Alter ist gross. So gibt es neben den klassischen Pflegeheimlösungen diverse Alternativen wie Alters-WGs, Generationenprojekte mit Studierenden oder Alterswohnungen; dies jeweils mit abgestuften pflegerischen oder entlastenden Dienstleistungen. In Emmen und Emmenbrücke bietet auch die BZE AG vielseitige Lösungen für ein komfortables Leben mit grösstmöglicher Lebensqualität im Alter an. Wo gebrechlichere Betagte im Alp und Emmenfeld Betagtenzentrum pflegerisch besser aufgehoben sind, bieten die nahe gelegenen Alterswohnungen für rüstige Seniorinnen und Senioren die passende Lösung. Dazwischen findet sich das «Mattli» – ein freistehender, vierstöckiger Bau, der sich neben dem Alp Betagtenzentrum befindet und dessen pflegerische und alltagsgestalterische Leistungen an diejenigen des Betragtenzentrums gekoppelt sind. Wer mobil und mental gut unterwegs ist, der findet hier möglicherweise den optimalen Ort.
«Mattli»: Für mobile Seniorinnen und Senioren
Manchmal liegt die beste Lösung irgendwo dazwischen. So war es auch bei Rosmarie Duss. Seit rund einem Jahr lebt sie im obersten Stock im Haus Mattli vom Alp Betagtenzentrum und ist rundum zufrieden. Eigentlich hatte sie geplant, im Hauptgebäude Residenz zu nehmen, genau wie damals ihr Ehemann, der 2017 verstarb. Dies schien nötig, da regelmässigerSchwindel, gefolgt von Stürzen, mehrere Spitalaufenthalte nach sich zogen. Ein Leben ohne sofortige Verfügbarkeit von Hilfe zu Hause war nicht mehr denkbar, die Gefahr zu gross. Als die Ursache auf die Augen zurückgeführt werden konnte, besserte sich die Situation. Da kam der Vorschlag, den Einzug ins «Mattli» zu erwägen. Denn Rosmarie Duss ist mit ihren 89 Jahren mental und körperlich beneidenswert gut «zwäg». Sie benützt einen Rollator, ist damit mobil und gerne unterwegs. Sie geniesst es, mit anderen Bewohnerinnen und Bewohnern auf dem Gelände der BZE AG zu spazieren. Der Running Gag dabei lautet: «Uf de Autobahn döf me nöd sperre …» Eine Pflegerin hat eigens für den Rollator von Rosmarie Duss eine Autobahnvignette gebastelt. Über dieses «Witzli» hat sich die Seniorin besonders gefreut.
Pflegeumgebung mit Privatsphäre und Bewegung
Die gelernte Schneiderin fühlt sich wohl im «Mattli». Die Zimmer sind zwar etwas kleiner als diejenigen im Hauptgebäude, dafür sehr hell. Das Bad hat die perfekte Grösse, um sich festhalten zu können, und auf dem geräumigen privaten Balkon hat siedie Möglichkeit, sich die Füsse zu vertrete oder das Treiben draussen zu verfolgen. Und nicht zuletzt: Die Pflege steht rund um die Uhr per Knopfdruck bereit, wennder Schwindel wieder zum Problem wird. Zu den Mahlzeiten gehen Rosmarie Duss und Bernhard Steiger, ein weiterer Bewohner des «Mattli», oft gemeinsam ins Hauptgebäude. Der gedeckte Zugang zum Hauptgebäude ermöglicht eine unkomplizierte Passage bei jeder Witterung. Bernhard Steiger hilft Rosmarie Duss jeweils mit dem Rollator. Die beiden «Mattli»-Bewohnenden haben sich gefunden, denn seit dem Verlust seiner Gattin hat sich Rosmarie Duss seiner etwas angenommen. Bernhard Steiger andererseits ist gemäss Rosmarie Duss «ein richtiger Verwöhner». «Ich bin jetzt da dihei. Ich han netti Lüüt gfunde und mi händs mängisch so lustig.» Sie sei gut aufgenommen worden im Haus, hat sich auch mit weiteren Bewohnerinnen und Bewohnern angefreundet. «Ich chönnt aso gar nöd schimpfe», lacht Rosmarie Duss, «mir wird gueg glueget da.»
Eine Mischung aus Alterswohnung und Betagtenzentrum
Eigentlich fühlt sich das Leben im «Mattli» ein bisschen an wie das Leben in einer Alterswohnung – nur eben «all inclusive». Man erhält nämlich die Rundumbetreuung genau wie alle anderen Bewohnenden des Alp Betagtenzentrums mit Pflege, Hotellerie und Alltagsgestaltung. Das Leben fühlt selbstständiger an, alle bürokratischen Zwänge entfallen aber. Man muss sich weder um Billag noch die Stromrechnung kümmern und auf Knopfdruck ist Hilfe da. Im Gegensatz zur Alterswohnung übernimmt die Ausgleichskasse bei Ergänzungsleistungen übrigens auch Kosten. Zudem müssen die bezogenen Dienstleistungen nicht wie in der Alterswohnung extra berappt werden. Das sind durchaus prüfenswerte Faktoren.
Das «neue Normal»: Hausführung gefällig?
Jeden Freitag zwischen 14 und 15.30 Uhr stehen die Türen der BZE AG für unverbindliche Besichtigungen offen. Patricia Brauchli und Yvonne Helfenstein, die beiden Mitarbeiterinnen der Bewohneradministration der BZE AG, zeigen Interessierten und Angehörigen das Alp oder das Emmenfeld Betagtenzentrum ganz unverbindlich. Sie haben dabei die Gelegenheit, sich einen Eindruck zu verschaffen, wie es sich bei der BZE AG lebt. Besuchende können direkt und persönlich Unsicherheiten oder Fragestellungen thematisieren. Jedes letzte Wochenende im Monat wird die Besichtigung zudem von einem Mitglied der Geschäftsleitung durchgeführt. Weitere Informationen finden Sie unter www.bzeag.ch/events oder direkt bei der Bewohneradministration der BZE AG, Telefon 041 268 56 56.
Foto: Stefan Weiss