Monika Ozlberger wohnt im 4. Obergeschoss des Emmenfeld Betagtenzentrums, gleich im ersten Zimmer nach dem Stationsraum. Zu Jahresbeginn hatte die ideenreiche Seniorin in vier Nächten hintereinander die gleiche Eingebung. Sie träumte von den wohligen Massagen, die sie auf ihren Reisen nach Thailand in Bangkok in den elektrischen Massagesesseln am Flughafen genossen hatte. Es musste doch möglich sein, dieses Entspannungserlebnis in die BZE AG zu bringen, war sie überzeugt.
Geträumt und umgesetzt
Bald war Monika Ozlbergers Antrag an Sabine Felber, Stv. CEO und Leitung Pflege und Betreuung BZE AG, verfasst. Ein Zivildienstleistender half ihr dabei, den Brief auf dem Computer zu schreiben. Der Vorschlag fand erfreulicherweise Anklang bei der Geschäftsleitung. Roger Hermann, Leitung Immobilien, machte sich an die Evaluation eines optimalen Produktes, welches den Bedürfnissen der betagten und hochbetagten Bewohnenden der BZE AG gerecht wurde und das Gefühl «wie in Bangkok am Flughafen» zu vermitteln vermochte. In einer Seegemeinde am Zürichsee wurde er fündig. Modell AT-599I. Ein Massagesessel, der angenehm und nicht zu grob massierte, desinfizierbar war und den Einstieg für die Bewohnenden möglich machte. Der Relax-Shiatsu-Sessel verfügt über sechs vorprogrammierte Automatik-Programme mit anpassbarer Geschwindigkeit und Intensität, dabei ganz einfach in der Bedienbarkeit.
Sponsorensuche?
Frau Ozlberger anerbot sich sogar, Sponsoren für die Finanzierung des Sessels zu kontaktieren. Glücklicherweise hatte die BZE AG ein paar Monate zuvor eine zweckgebundene Spende einer wohlwollenden Familie erhalten. Zudem verfügen das Alp ebenso wie das Emmenfeld Betagtenzentrum je über einen «Bewohnerfonds». Die Vereine machen u.a. die Finanzierung von Anschaffungen für Bewohnerinnen und Bewohner möglich, die ausserhalb des ordentlichen Betriebsbudgets liegen.
Wellness-Treffpunkt
Im 4. OG Mittlerweile steht der Relax-Shiatsu-Massagesessel in der Sitzinsel im 4. OG, direkt vor Frau Ozlbergers Zimmer. Das Resultat ist erstaunlich. Stets ist um den Sessel herum etwas los, ein neuer Treffpunkt für Bewohnerinnen und Bewohner ist entstanden – oder handelt es sich um eine lose organisierte Warteschlage? Möglicherweise ein wenig von beidem, denn der Stuhl wird rege genutzt. Die 15-minütigen Einheiten sorgen für Linderung von Körperverspannungen und lenken ab von lästigen Gebrechen.
Wohltat für Körper und Seele
Nicht nur körperlich hat das Wellness-Erlebnis Auswirkungen: «Vielen tut die Massage auch Seele und Psyche wohl», wie Frau Ozlberger versichert. Sie lacht: «Ja, es hat einige Stammkunden, die sich mehrmals täglich eine Massage gönnen.» Kaum gesagt, kommt schon eine der Stammkundinnen mit dem Rollator um die Ecke. Paula Leopold kommt täglich. Routiniert platziert sie sich selbständig im Sessel, Frau Ozlberger macht Smalltalk und justiert die Kopfstütze, senkt den Stuhl in die Horizontale ab. Frau Leopold ist geübt, mit wenigen Knopfdrücken startet sie das für sie passende Programm am Bedienkästchen selber. Manche verlassen sich lieber auf die Expertise und Begleitung von Frau Ozlberger. Frau Leopold schliesst die Augen und geniesst. Auf die Frage, was ihr denn so gut gefällt, kommt sofort ein «mir ist einfach wohl».